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Was kostet eine Hochzeit?

Der schönste Tag im Leben eines Pärchens sollte wohl durchdacht sein. Die mitunter wichtigste Frage, die sich bei der Hochzeitsplanung stellt, ist: Was kostet eine Hochzeit überhaupt? Immerhin können nur die wenigsten Paare Geld aus dem Ärmel schütteln. Daher ist es sinnvoll, die anfallenden Kosten genaustens zu kalkulieren. Diese hängen von verschiedenen Faktoren ab. Eine Pauschalantwort auf die Frage gibt es nicht, wobei es dennoch einige Richtwerte gibt.

Überblick

Im Jahr 2013 wurden im deutschen Sprachraum rund 5.450€ für Hochzeiten mit Standesamt, kirchlicher Trauung und darauffolgender Feier ausgegeben. Der Schnitt liegt bei 60 eingeladenen Gästen. Die anfallenden Kosten hängen von der Art der Hochzeit und der Anzahl der Gäste ab. Eine standesamtliche Hochzeit mit gehobener Kleidung im kleinen Kreis ist selbstverständlich günstiger als eine große kirchliche Trauung in voller Montur. Während eine kleine Hochzeit bei rund 1.500€ beginnt, muss bei einer größeren mit mindestens 4.000€ gerechnet werden. Auch einige 10.000€ sind problemlos möglich. So geben Stars gut und gerne mehrere 100.000€ für den schönsten Tag ihres Lebens aus.

80% der Hochzeiten im deutschen Raum liegen preislich zwischen 4.000 und 8.000€. Hier muss allerdings bedacht werden, dass die Flitterwochen, der Polterabend oder Junggesellen-/Junggesellinnenabschied nicht in diesen Kalkulationen enthalten sind.

Kostenaufteilung

Die größten Kosten, mit denen gerechnet werden muss, entstehen durch das Make-Up und Styling, die Bewirtung der Gäste sowie durch professionelle Hochzeitsbilder und den Blumenschmuck. Hinzu kommen die Trauringe, die durchaus ein halbes Vermögen kosten können. 70-80% des Budgets sollten für diese Dinge eingerechnet werden. Die restlichen 20-30% zahlen Paare für Kleinigkeiten, die sich in zahlreiche kleine Beträge aufsplitten. Trotzdem dürfen sie nicht außer Acht gelassen werden, da sich schnell Unsummen ansammeln können.

Erste Schritte und Planungsablauf

Die Planung der Hochzeit ist das A und O. Ein vernünftiger Plan ist bereits die halbe Miete und erspart unangenehme Überraschungen. Das Paar sollte sich zunächst die Frage stellen, was es überhaupt feiern möchte: eine einfache, standesamtliche Hochzeit ohne Hochzeitskleid und -anzug mit kleiner Feier im Familienkreis – oder eine große kirchliche Hochzeit mit Kutsche und allen Freunden und Arbeitskollegen? Einige Hochzeitspaare entscheiden sich für eins von beidem, andere für beides und wieder andere überlegen sich etwas ganz anderes.

Hochzeitskosten

Hochzeitskosten ©iStockphoto/alexisassa

Sollte das Paar sich sowohl für eine standesamtliche als auch eine kirchliche Trauung entscheiden, stellt sich zudem die Frage, wie nah beide beieinander liegen sollen. Während es früher üblich war, dass die standesamtliche und kirchliche Hochzeit an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfanden, sind sie heute häufig am gleichen Tag. Eine andere Variante ist es, erst standesamtlich zu heiraten und erst im nächsten Jahr die dazugehörige kirchliche Hochzeit mit Feier zu veranstalten.

Diese Entscheidung ist auch für die Kostenkalkulation wichtig. Häufig ist es so, dass Standesämter an Samstagen höhere Gebühren nehmen. Finden beide Trauungen also beispielsweise an einem Samstag statt, muss mit höheren Kosten gerechnet werden. Wochenenden bieten sich für Hochzeiten deshalb an, weil tendenziell mehr Gäste erscheinen. Finden die Trauungen in zwei unterschiedlichen Jahren statt, können die Gesamtkosten gesplittet werden. Wenn das Paar sich in diesem Punkt einig ist, kann die eigentliche Hochzeitsplanung beginnen.

1. Budget festlegen

Um spätere Probleme und böse Überraschungen zu vermeiden, sollte zunächst das zur Verfügung stehende Budget überprüft werden.
Wichtig ist es, die Frage zu klären, wer die Hochzeit bezahlt. Früher waren es der Vater bzw. die Eltern der Braut, die ihre Tochter in die Obhut ihres Ehemanns gaben. Heute ist es meist so, dass sich die Elternpaare die Kosten teilen. Allerdings sollte damit in keinem Fall gerechnet werden. Es ist durchaus üblich, dass die frisch Vermählten einen Teil der Hochzeit selbst bezahlen. Je nach finanziellen Möglichkeiten kann es auch sein, dass das Paar die Kosten für die Hochzeit selbst tragen muss. Daher gilt es, früh mit den Eltern zu sprechen und die eigenen finanziellen Möglichkeiten zu checken. Es sollte nie mit Geld gerechnet werden, das das Paar (noch) nicht hat. Ist die Budgetfrage geklärt, kann mit der eigentlichen Planung begonnen werden.

2. Gästeliste erstellen

Um einschätzen zu können, welche Kosten für die Hochzeitsfeier auf die Verlobten zukommen, sollte eine vorläufige Gästeliste erstellt werden. Sie muss nicht endgültig sein. Vorerst geht es nur darum, kalkulieren zu können, ob mit 50 oder 150 Gästen gerechnet werden muss. Hiervon hängen die anfallenden Verpflegungskosten ab, wobei vor allem die Menge der benötigten Getränke nicht unterschätzt werden darf. Rund 95% der eingeladenen Gäste sollten für die Feier eingeplant werden. Erfahrungsgemäß werden nur wenige absagen. Und falls doch: Es ist besser, mit zu vielen Gästen zu rechnen als am Ende zu wenige bedacht zu haben. Zudem ist es sinnvoll, sich verschiedene Angebote von Partyservices und Restaurants zusenden zu lassen, um Kosten zu sparen.

3. Kosten planen

Besteht ein erster Überblick über die finanziellen Möglichkeiten, ist es sinnvoll, einen Kostenplan zu erstellen. Das Paar sollte alles aufführen, was Geld kostet: vom Blumenschmuck bis hin zu den Einladungskarten. Kleinvieh macht auch Mist. Daher sollten auch noch so geringe Beträge aufgeführt werden. Die Planung hilft zudem, unnötige Doppelkäufe zu vermeiden und den Überblick zu behalten. Grundsätzlich gilt auch hier, lieber mehr einzurechnen als sich am Ende zu verschulden. Wird bei der Planung klar, dass die Grenzen des Möglichen überschritten werden, sollten unwichtigere Kleinigkeiten ausgelassen werden. Gastgeschenke sind beispielsweise keine Notwendigkeit.

Als Tipp: Erstellt das Paar den Plan am PC, kann er immer wieder ergänzt und abgeändert werden, ohne Blattsalat zu veranstalten. Außerdem kann er auf USB-Sticks oder einer externen Festplatte erneut abgespeichert werden. Das verhindert, dass er unter anderen Dokumenten verloren geht.

4. Mehrere Varianten

Je nach Budget besteht die Möglichkeit, mehrere Hochzeitsvarianten zu planen: eine Wunschhochzeit und eine günstigere Variante, falls die eigentliche Planung zu teuer wird. Zur Geld sparenden Variante gehört beispielsweise Second-Hand Hochzeitskleidung. Mit ausreichend Vorlaufzeit wird so nicht nur Bares gespart, sondern auch Stress vermieden. Auch eine günstigere Hochzeit kann außergewöhnlich werden.

Kostenkalkulation

Bei einer Hochzeit kommen verschiedene Kostenfaktoren zusammen, an die das Paar im ersten Moment nicht denkt. Daher hier eine Grobaufstellung der üblichen Ausgaben:

1. Dokumente und Gebühren: Standesamtgebühren ab 25€, Notargebühren für Ehevertrag (hängt vom persönlichen Vermögen ab) ab 100€
2. Outfits: Brautoutfit (Kleid, Schleier, Kopfschmuck, Schuhe, Handschuhe, Dessous, Strümpfe) ab 950€, Outfit des Bräutigams (Anzug, Schuhe, Krawatte/Fliege, Hemd, Hut/Zylinder) ab 550€
3. Make-Up und Styling: Brautfrisur ab 30€, Frisur des Bräutigams ab 20€, Make-Up ab 30€, Parfüm ab 20€, allg. Kosmetik ab 30€, Maniküre und Pediküre ab 20€
4. Dekoration- und Blumenschmuck: Blumen für Standesamt ab 80€, Blumen für Kirche ab 150€, Blumen für Hochzeitsauto ab 100€,Blumenschmuck Tische (Hochzeitsfeier) ab 20€/Tisch
5. Trauringe ab 500€ (je nach Material und Gravur)
6. Anfahrt: z.B. Kutsche ca. 300€ + Transport der Gäste, Limousine ab 50€/Std. + Chauffeur
7. Verpflegung: Menü + Getränke ab 30€/Person
8. ggf. Unterbringung: der Gäste ab 30€/Nacht und Person
9. Fotos: Fotograf ab 50€/Std., Videofilmer ab 150€/Std., Entwicklung der Fotos ca. 250€
10. Musik: Showeinlage/DJ o.ä. ab 250€
11. Drucksachen (außer Fotos): Programmheft ab 3€, Einladungskarten ab 3€/Stück, Danksagungskarten ab 3€/Stück
12. Sonstiges Hochzeitsfeier: Räumlichkeiten ab 150€, Sektempfang 130€, Hochzeitstorte ab 80€, Reinigungsservice ab 100€, Champagner ab 30€, Partyservice ab 1000€, Dekoservice ab 100€

Allerdings muss auch hier bedacht werden, dass die Kosten für die Hochzeitsreise und den Polterabend nicht mit einberechnet wurden. Die Ausgaben der Flitterwochen lassen sich pauschal nicht bestimmen, da die Kosten je nach Reiseziel variieren.

Bei der eigenen Hochzeit Geld sparen?

Während es Möglichkeiten gibt, die eigene Hochzeit auch mit geringerem Budget gebührend zu feiern, sollte das Paar sich allerdings genau überlegen, ob es das möchte. Kostenstreitigkeiten sind bei der Hochzeitsplanung nicht selten. Nicht jede Frau sieht es ein, ein schon mal getragenes Hochzeitskleid zu tragen – schließlich plant sie, nur einmal im Leben zu heiraten! Für die Traumhochzeit einen Kredit aufzunehmen ist kaum ratsam. Wer will schon mit Schulden die Ehe beginnen? Eine Möglichkeit ist es auch, sich von den Gästen Geld statt einer neuen Kaffeemaschine und Handtüchern zu wünschen. Da Geschenke üblicherweise allerdings erst bei der Hochzeit vergeben werden, sollte auch hiermit nicht gerechnet werden. Um den Tag wirklich unvergesslich werden zu lassen und spätere Geldprobleme zu vermeiden, ist es angebracht, auf den gemeinsamen Tag zu sparen. Nur so vermeidet das Paar Enttäuschungen und kann seine ganz persönliche Traumhochzeit feiern.

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