Die Hochzeitsfeier – Großes Fest oder familiäre Feier?
„Unter allen Festen ist das Hochzeitsfest das unschicklichste. Keines sollte mehr in Stille, Demut und Hoffnung begangen werden als dieses“, soll Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) einst gemeint haben. Diesbezüglich scheiden sich aber auch heute noch die Geister. Die einen möchten den schönsten Tag ihres Lebens so groß und pompös wie möglich feiern, die andern trauen sich lieber in aller Stille.
Große Hochzeiten erfordern Organisationstalent
Wer sich für eine umfangreiche Feier mit sehr vielen Gästen entscheidet, wird von Haus aus kein Problem damit haben, einen ganzen Tag im Mittelpunkt zu stehen. Auch wird dem Paar die umfangreiche Organisation, die ein derartig großes Fest erfordert, wenig ausmachen. Es wird es einfach genießen, den ganzen Tag und hoffentlich auch danach das Gefühl zu haben, etwas Großes und Wichtiges in ihrem Leben mit dieser Feier zu festigen. Ein wahrlich denkwürdiger Tag!
Übersteigt die Einladeliste mehr als 100 Gäste, wird es aber mit dem Überblick während der Feier recht schwierig. Es ist dem Brautpaar dann wahrscheinlich nicht möglich, sich den ganzen Abend hindurch mit all seinen Gästen zu unterhalten. Es besteht dabei die Gefahr, dass sich einige liebe Gäste ein wenig vernachlässigt fühlen und verfrüht das Fest verlassen. Die hohen Kosten für ein derartiges Fest ließen sich außerdem – nüchtern betrachtet – ganz gut in die Einrichtung des gemeinsamen Einfamilienhauses oder eine unvergessliche Hochzeitsreise auf die Seychellen investieren.
Familiäre Feiern ebenso sehr beliebt
Viele Brautpaare wählen eine kleine, familiäre Hochzeitsfeier. Große Menschenansammlungen, die umfangreiche Organisation und das stete Im-Mittelpunkt-stehen während ihrer Hochzeit ist ihnen eindeutig zuwider. Die Kosten für ein solch kleines Familienfest im vertrauten Rahmen sind obendrein überschaubar, das Brautpaar fühlt sich unter lieben Menschen geborgen und wohl. Es hat keinen Stress damit, eine große Menge von Gästen über viele Stunden bei Laune halten zu müssen und kann sich zudem mehr auf sich konzentrieren.
Wer soll alles auf die Einladeliste?
Es wird bei einer großen Feier absolut nötig sein, bei der Einladeliste ein wenig Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen. Verwandte sind schnell verstimmt, wenn auf sie vergessen wird. Irgendwo muss aber die Grenze gezogen werden, denn meist steht einem eine liebe Freundin oder Arbeitskollegin näher als Tante oder Onkel. Lädt man ein paar Cousinen ein, andere im gleichen Verwandtschaftsverhältnis aber nicht, gibt das sicher beleidigte Reaktionen. Ist die Verwandtschaft recht groß, kann die Liste mitunter recht lang werden. An diesem wichtigen Tag sollte man sich bei allem Feingefühl vielleicht aber doch am wichtigsten nehmen und sich fragen, wen man wirklich bei der Feier sehen möchte und wen ganz und gar nicht. Jemanden einzuladen, den man überhaupt nicht mag, vermiest einem schlussendlich die Freude an diesem besonderen Tag. Zudem gibt es noch zu überlegen, ob man bestimmte nette Mitarbeiter aus der Firma oder die nächsten Nachbarn zu seiner Hochzeit einladen möchte – und wie steht es mit deren Kindern und Kindeskindern? Es ist alles nicht so einfach… Eine kleine Familienfeier hat angesichts dieser Überlegungen ja doch einiges für sich, nicht?
Das allgemeine Problem mit den Geschenken
Viele lösen das „Geschenkeproblem“, indem sie in Kaufhäusern Hochzeitslisten mit ihren Wünschen oder „Hochzeitstische“ mit ausgesuchten Haushaltsutensilien aufstellen lassen. Andere wiederum wünschen sich einfach nur Geld. Dieser Wunsch kommt aber bei vielen Gästen nicht besonders gut an. Um aber zu guter Letzt nicht aus lauter Bescheidenheit mit drei Bügeleisen und fünf Espresso-Maschinen da zu stehen, sollte das Brautpaar zumindest einen Hinweis über eventuelle Wünsche geben oder sich etwas Originelleres als Geldwünsche oder Hochzeitstische einfallen lassen.