Geldgeschenke zur Hochzeit
Jahrzehnte galt es als unangebracht oder gedankenlos, anlässlich besonderer Feierlichkeiten Geld zu schenken. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Denn was in erster Linie zählt ist, was sich die zu Beschenkenden wünschen. Wenn das ein gewisser Geldbetrag ist, um sich zum Beispiel einen größeren Wunsch aus vielen kleineren Geschenken zu erfüllen, ist das heutzutage völlig in Ordnung. Dem entsprechend ist ein Geldgeschenk keinesfalls gedankenlos, sondern entspricht in vielen Fällen genau dem Wunsch der zu Beschenkenden. Auch wenn dieser Wunsch nicht ausdrücklich geäußert wurde, kann ein Schenkender im Grunde nichts falsch machen, wenn er Geld übergibt, da es die flexibelste Form der Gabe ist. Die Beschenkten können sich so völlig frei entscheiden, welchen Traum oder Wunsch sie sich selbst erfüllen möchten.
Gerade eine Hochzeit ist mit unglaublich vielen Kosten verbunden. Von Nerven und Energie einmal ganz abgesehen, ist eine solche Entscheidung auch mit vielen finanziellen Investitionen verbunden. Seien es die Gebühren an Standesamt oder Kirche, wobei Letztere natürlich rein freiwillig sind, oder das Hochzeitskleid und der Anzug, Schuhe und sonstige Accessoires; es kostet. Allein eine größere Hochzeitsfeier kann schnell mit einem vier- bis sogar fünfstelligen Betrag zu Buche schlagen. Wenn ein Brautpaar seinen Gästen eine schöne Feier bieten möchte, jedoch nicht über die finanziellen Mittel verfügt oder keine sonstigen Wünsche hat, kann durch Geldgeschenke zumindest ein Teil der Feierlichkeiten finanziert werden. Auch das kann durchaus im direkten Sinne der Brautleute sein.
Ein Geldgeschenk ist keinesfalls gleichzusetzen mit Langweiligkeit. Ein paar Gedanken dazu sind durchaus geeignet, dieser Form des Geschenks eine sehr persönliche Note zu verleihen. Ist zum Beispiel bekannt, dass sich das Brautpaar mit den Geldgeschenken eine Ballonfahrt gönnen möchte, kann im Spielzeughandel ein Modell-Ballon besorgt und das Geld darin oder daran befestigt werden. Wenn eine Kreuzfahrt geplant ist, kann der Geldbetrag in Form von Ladung in einem Modell-Schiff untergebracht werden. Auf diese Weise gibt es immer Möglichkeiten, dem an sich einfachen Geldgeschenk etwas ganz Besonderes zu verleihen. Gleichzeitig kann so den Beschenkten gezeigt werden, dass man sich trotz der eigentlichen Einfachheit des Geschenks liebevolle Gedanken gemacht hat.
Wer es exklusiver mag, dabei weiß, dass die Brautleute demnächst ein Baby erwarten oder darauf hoffen, und beispielsweise für die Erstausstattung sammeln, kann einen kleinen goldenen Löffel besorgen und einen gewissen Geldbetrag als Verpackung mit hellblauer bzw. rosa oder, sofern das Geschlecht noch nicht bekannt ist, mit gelber oder weißer Tüllschleife daran befestigen. Die liebevolle Symbolik eines solchen Geschenks dürfte sich ohne jedes weitere Wort von selbst ergeben. Für die Einrichtung einer gemeinsamen Wohnung könnte der Bestandteil eines Puppenhauses, wie zum Beispiel die Miniatur eines Ehebettes käuflich erworben und ein Geldschein als Decke darauf befestigt werden. Eine ähnlich verbindende Versinnbildlichung hat ein gemeinsamer Herd oder eine große Badewanne.
Gibt es keinen benannten Anlass oder die künftigen Eheleute möchten sich einfach ein kleines finanzielles Polster zulegen, könnte eine besondere Pflanze, wie zum Beispiel eine Aloe besorgt, ein Geldschein zu einem Fächer gefaltet und als Blüte eingefügt werden. Eine Aloe wird nicht nur sehr alt und sieht hübsch aus, sondern sie verfügt bei Verletzungen auch über enorme Selbstheilungskräfte. Hier spricht die Symbolik ebenfalls für sich. Allerdings sind Aloe Pflanzen relativ schwer zu bekommen. Umso besonderer sind sie jedoch. Wenn die Brautleute ein gemeinsames Hobby pflegen, lassen sich auch daraus sicher einige Ideen ableiten, um einem Geldgeschenk eine besondere Note zu verleihen. Wenn sich all diese Ideen nicht anbieten, bleibt noch immer eine großhalsige Flasche, die mit Cent- oder Euromünzen gefüllt wird. Sollen Scheine verschenkt werden, bietet sich eher eine kleine Schatztruhe an. Denn Scheine können aus einer Flasche nur dann wieder herausgeholt werden, wenn Glas zerschlagen wird. Und diese Symbolik sollte man den frisch Vermählten ganz bestimmt nicht zumuten.