Skip to main content

Der Verlobungsring

Der Verlobungsring ist weit über unsere Kultur hinaus bekannt und besiegelt das, was sie (oder heutzutage auch er) mit einem: „Ja!“, hoffentlich auf die wichtigste Frage der Welt antworten. Ob der/die Partner(in) nun damit rechnet, gefragt zu werden, oder ob es vollkommen überraschend kommt – der Verlobungsring muss da sein, wenn die Frage gestellt wird. Denn wenn beide heiraten wollen, macht nichts den Moment perfekter, als wenn er ihr den Ring überstreift. Der Verlobungsring ist ein typisches Frauen-Schmuckstück, denn auch heute noch ist es doch meistens der Mann, der sie fragt, ob sie ihn heiratet. Moderne Paare können den Spieß aber auch umdrehen und außerdem darf heute auch der Mann einen passenden Verlobungsring tragen. Doch wie sieht ein Verlobungsring eigentlich aus, wie findet man den richtigen Ring und welche Feinheiten sollte man dabei berücksichtigen?

Die Geschichte des Verlobungsrings

Es sind meistens die Frauen, die heute einen Verlobungsring tragen – der Ring für die Männer ist recht neu. Das hat geschichtliche Gründe. In früheren Jahrhunderten war der Ehering eine Art „Fessel“ – klingt ziemlich unromantisch, und in den damaligen Zeiten war es das auch. Denn damals waren Ehen nichts weiter als Verträge, die aus politischen oder strategischen Gründen zwischen zwei Familien geschlossen wurden. Die Frau, die vorher unter der Herrschaft des Vaters stand, wurde in die Herrschaft ihres Ehemannes übergeben. Außerdem bestätigte dieser Ring die Übergabe der Mitgift der künftigen Ehefrau, es war also gewissermaßen offiziell, dass geheiratet werden würde. Wir verstehen den Verlobungsring heute dann doch eher romantischer. Für uns stellt er ein klares Bekenntnis zum Partner dar und ist zugleich die Ankündigung, dass in kurzer Zeit etwas noch viel Schöneres als die Verlobung passieren wird. Verlobungsringe werden freiwillig und aus Liebe getragen und besiegeln die Entscheidung füreinander, bevor das Paar sich das offizielle Jawort gibt. Was wir uns aber gerne aus der Geschichte erhalten, sind die Stile des Verlobungsrings und die Traditionen, wie er getragen wird.

Verlobungsring

Verlobungsring ©iStockphoto/ikonacolor

Wie wird der Verlobungsring getragen?

In den meisten westlichen Ländern wird der Ehering am rechten Ringfinger getragen. Dieser Finger wird so lange freigehalten, bis ein Ehering kommt. Bis zur Hochzeit trägt die Frau den Verlobungsring also alleine am linken Ringfinger. Wenn sie dann geheiratet hat, kann sie ihren Verlobungsring weiter tragen, allerdings kommt er jetzt an den rechten Ringfinger – zusammen mit ihrem Ehering. Ob der Verlobungsring darunter oder darüber getragen wird, hängt davon ab, was besser aussieht. Lediglich in Großbritannien und manchen anderen englischsprachigen Ländern ist die Reihenfolge genau anders herum. Hier wird der Verlobungsring am rechten und dann zusammen mit dem Ehering am linken Finger getragen, da durch den linken Finger eine direkte Vene zum Herzen führt und die Liebe damit beständig gehalten werden können soll. Doch ganz pragmatisch gefragt – was bedeutet das für die Wahl des Verlobungsrings? Dass er in etwa zu dem passen sollte, was sich die Braut womöglich als Ehering wünscht!

Traditionelle Stile für Verlobungsringe

Ein Verlobungsring wird Jahrzehnte nach der Hochzeit getragen. Er sollte der Frau daher so gut gefallen, dass sie ihn gerne trägt. Das ist schwierig, da der Mann ihn meistens alleine aussucht und seine Zukünftige gar nicht dabei hat. Es wäre zwar möglich, die Frau zum Aussuchen mitzunehmen oder sie im Juweliergeschäft zu fragen, wie sie sich ihren Verlobungsring vorstellen würde und ob sie sich vielleicht gleich einen aussuchen will – aber das möchte nicht jeder. Wichtig ist, dass der Verlobungsring aus einem echten Edelmetall besteht. In Frage kommen Gold, Weißgold oder Platin, aber auch Legierungen wie Roségold. Der Verlobungsring wird am besten danach ausgesucht, welche Edelmetalle die Frau im Alltag trägt. Weiterhin darf er einen kleinen weißen Diamanten oder einen künstlichen weißen Stein tragen, das ist in den USA typisch und auch hierzulande sehr beliebt. Mehr als ein Diamant muss für den Verlobungsring aber auch nicht sein.

Solitär? Spannring? Breite Ringschiene?

Die Zukünftige weiß natürlich ganz genau, welche Art von Ring sie trägt, was ihr gefällt und was nicht. Alleine vom Verlobungsring wird ihre Antwort schon nicht abhängen, und doch muss der Ring perfekt sein. Gerade für Männer ist das eine ziemliche Herausforderung! Ein edler Solitärring beispielsweise besitzt nur einen, dafür aber einen eher größeren Diamanten, der prägnant ins Auge sticht. Das ist klassisch und gefällt sicher auch noch den Urenkeln der Zukünftigen, kann aber im Alltag unpraktisch werden. Ein Spannring mit einem eher kleinen Diamanten wird an einer Stelle des Rings durchtrennt, der Diamant wirkt wie eingespannt. Das ist für den Alltag wie gemacht, allerdings passen auf einen solchen Ring nur kleinere Steine und der Ring kann bei zarten Frauenhänden schnell breit wirken. Männer, die sich noch nie näher mit der Ringschachtel der Liebsten beschäftigt haben, machen davon am besten ein schnelles Foto und gehen damit zum Juwelier. Der Verlobungsring sollte sich in etwa an die Stile angleichen, die die Frau normalerweise trägt. Es sei denn, sie hat natürlich angedeutet, dass sie sich genau den blauen Saphir-Verlobungsring wünschen würde, den schon Kate Middleton bekommen hat – das macht die Sache einfach!

Wie teuer darf/muss ein Verlobungsring sein?

Besonders in Ländern, in denen der Mann den Vater der Braut noch um seinen Segen bittet und die Versorgerrolle übernimmt, wird der Wert des Verlobungsrings nach seinem Gehalt bemessen. Mindestens ein Monatsgehalt sollte ihm die Ehe mit seiner Liebsten wert sein. Glücklicherweise ist das hierzulande ganz anders. Wichtiger ist, dass der Verlobungsring der Frau gefällt und dass sie ihn die nächsten Jahrzehnte weiter tragen will. Hilfreich wäre es, sich vorher mehrere Online-Shops und Schaufenster von Juwelieren anzusehen und zu entscheiden, welche Ring-Stile und -Materialien zur Liebsten passen könnten. Die Preise dieser Ringe sind in etwa das, womit man rechnen sollte. Wenn sie zu teuer sind, kann vielleicht ein anderes Edelmetall ausgewählt werden. Platin beispielsweise ist dunkel silberfarben, sehr widerstandsfähig, aber auch recht teuer. Weißgold kann etwas günstiger ausfallen, ist aber genauso hochwertig. Wenn ein echter Diamant in der gewünschten Größe das Budget überspannt, könnte ein kleinerer Diamant das Vorhaben realistischer machen. Oder aber es wird ein hochwertiger künstlicher Zirkonia-Stein ausgesucht, der dafür genauso groß werden darf, wie ihn sich die künftige Braut wünschen würde.

Dürfen Verlobungsringe unkonventionell sein?

Ein Diamant soll es sein, zumindest aber ein durchsichtiger Edelstein. Edelmetall ist Pflicht. Und es soll nur ein Stein sein, nicht zu viele auf einmal. Was aber, wenn die Liebste einen ganz und gar ungewöhnlichen Geschmack hat, gar keine Diamanten mag, dafür aber beispielsweise bunte Edelsteine in allen Farben des Regenbogens? Darf der Verlobungsring völlig ausgefallen und nicht traditionell sein – oder bringt das Pech? Ganz und gar nicht! Als angehendes Ehepaar sollte man einander kennen und in einer guten Beziehung geht man doch auf die Wünsche des anderen ein. Es bringt ganz bestimmt kein Pech, den Verlobungsring fernab von Diamanten und Weißgold auszusuchen, wenn der Liebsten das bestimmt nicht gefällt. Viel eher wird sie sich über die Aufmerksamkeit ihres künftigen Ehemannes freuen, der genau gewusst hat, was sie sich wünscht…

Darf die Frau dem Mann einen Verlobungsring schenken?

Es wäre ja so schön, wenn er sie eines Abends zum Essen ausführen würde, mit einem Ringschächtelchen in der Jackentasche… nur wird das wohl nie passieren. Manche Männer kommen einfach nicht von alleine darauf, wann der Zeitpunkt zum Heiraten reif ist. Frustrierend! In unserer heutigen Zeit spricht aber auch nichts mehr dagegen, wenn die Frau stattdessen das Heft in die Hand nimmt. Und das darf sie tun wie der Mann – indem sie die Einladung ins Lieblingsrestaurant ausspricht und einen männertauglichen Verlobungsring kauft. Für einen Mann ist das zwar ungewöhnlich, aber viele Männer finden die Vorstellung dann doch wieder toll, ebenfalls einen Verlobungsring zu tragen. Für Männer empfehlen sich Materialien wie Titan, Platin oder Weißgold, da viele Männer Silbertöne gegenüber Gold bevorzugen. Auch der Diamant wird beim Mann weggelassen.

Gravur für den Verlobungsring – ja oder nein?

Dass in den Ehering eine Gravur gehört, wird nicht hinterfragt. Die Vornamen der Eheleute und das Hochzeitsdatum, vielleicht noch ein Herzsymbol, ein für beide wichtiges Zitat… aber im Verlobungsring? Auch dieser kann graviert werden. Gerne wird der Name des Partners gewählt, es können aber auch beide Namen genommen werden. Schön sieht es aus, wenn zwischen ihnen ein Herz, ein Unendlichkeitssymbol oder ein anderes Zeichen der Liebe steht. Wenn ein Datum eingraviert wird, dann kann es das Datum der Verlobung oder auch des Kennenlernens sein. Bei einem Verlobungsring sind der Kreativität weniger Grenzen gesetzt als beim Ehering, sodass es sich auch nur um ein für beide bedeutsames Zitat handeln kann, ohne Namen oder Datum. Wichtig ist, dass die Gravur zu dem Paar passt, dessen Liebe der Verlobungsring besiegelt…

Top Artikel in Verlobung